Donnerstag, 17. Januar 2013

Jetzt beginnt es also

Mein eigener Blog. Warum eigentlich? Vor einiger Zeit kam mir wieder einmal das Tagebuch der Anne Frank in die Hände. Sie schrieb ihre Aufzeichnungen an eine fiktive Person. Dieser Gedanke gefiel mir und ließ mich nicht mehr los. Es ist mir sehr wichtig mich selbst zu reflektieren. Ich denke, dass dies auf diese Weise sehr gut gelingen kann. Allerdings soll dies keine Selbsttherapie werden. Vielmehr die Sichtweisen einer Autistin auf die Welt der neurotypischen Menschen (NT- oder Ente). Vieles was ich in dieser Welt der Enten erlebe ist so skurril, dass ich es nicht begreifen oder fassen kann.
Ein kleines Beispiel: Wartezimmer beim Arzt. Ich sitze unter lauter hustenden, und sich gegenseitig in ihren Krankheiten überbietenden Menschen. Da betritt eine Person das Wartezimmer- komplett durchnässt. fragt doch eine Ente:"Regnet es?"
Hallo? Nein, die Person ist extra zuvor mit ihrer Kleidung unter die Dusche gestanden. Und ein Blick aus dem Fenster hätte diese dumme, sinnlose Frage ebenfalls überflüssig gemacht. Entengeschnatter! 

Ich beobachte sehr gerne Enten- immerhin muss ich in ihrer Welt zurechtkommen, obwohl ich nicht von ihrer Welt bin. Aber da wir von Inklusion noch Lichtjahre entfernt sind bin ich es, die sich gefälligst anpassen muss. Jedes autistische Verhalten von mir in der Öffentlichkeit wird missbilligt. Und ich- ich will eigentlich nur unsichtbar überleben. Also gebe ich mir Mühe, meine autistischen Verhaltensweisen auf mein Privatleben zu beschränken. Dies ist allerdings eine so große Anstrengung, dass ich oftmals überfordert und total erschöpft bin. 

Es gibt so zwischenmenschliches Zeugs, das für mich völlig unverständlich und auch unnütz ist. Von meinen Erfahrungen werde ich Dir von nun an berichten.

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