Dienstag, 19. Februar 2013

rien ne va plus

...wenn nichts mehr geht. Seit meiner Teenagerzeit passiert es immer wieder. Depressionen legen sich über mein ganzes Sein. Alles wird zu einer riesigen Herausforderung. Selbst normale Tätigkeiten kann ich nur noch unter größter Anstrengung ausüben. Es beginnt mit dem Aufstehen. Mein Körper will nicht, er kann nicht. Ich schleppe mich mit eisernem Willen in den Tag. Sobald die Kinder aus dem Haus sind verfalle ich auf der Couch in einen komaähnlichen Schlaf. Ich bin körperlich total erschöpft und suche Auswege. Der Pizzadienst oder der Gefrierschrank müssen fürs Mittagessen herhalten. Danach wieder völlige Ermüdung. Das Einzige was ständig läuft und läuft ist mein Gehirn. Es arbeitet auf Hochtouren, gönnt mir keine Erholung. Ich war deshalb bereits einmal 4 Monate in einer Klinik. Ich weiß, dass ich dort wieder hin sollte- aber als Mutter eines schwerstbehinderten Kindes geht das nicht einfach so. Meine Gedanken kreisen, rotieren, sie verwirren mich. Ich habe Angst den Bezug zur Realität zu verlieren. Telefonanrufe nehme ich nicht mehr an- jedes Klingeln erschreckt mich. Post öffne ich nicht mehr, Emails ebenso nicht. Ich war seit Monaten nicht mehr in der Autismussprechstunde, aber ich bring's nicht fertig einen Termin zu vereinbaren und die Züge zu buchen. Alles wirkt dumpf und leer und traurig. Alles überfordert mich. Ich Kämpfe einen großen Kampf und niemand bemerkt ihn. Ich will frei sein von dieser Geisel die mich gefangen hält. Ich will einfach nur leben. Mein Leben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen