Montag, 4. März 2013

Depression

Deprimiere - das ist lateinisch und bedeutet niedergedrückt. Genau so fühlt es sich an. Eine Dunkelheit liegt auf meinem Sein. Ich fühle mich vom Leben und seinen Erwartungen erdrückt. Absolute Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit, Trauer. Dazu kommen unglaubliche Schmerzen, die mich schon mein halbes Leben lang begleiten. Es gibt Arznei- in diesem Fall Cortison. Dies hat mich- mal wieder- aufgehen lassen wie eine Dampfnudel im Ofen. Und es hat meine Bauchspeicheldrüse ruinier- ergo wurde ich Diabetikerin, insulinpflichtig. Und meine Knochendichte ist schon ganz schön im Ar***. Es gibt gegen jedes Wehwehchen eine andere Arznei- und ich will nicht mehr. Der Preis- noch stärkere Schmerzen bis, ja bis...... Es erscheint mir manchmal so ungerecht. Ich will das nicht mehr. Es gibt evtl. Alternativen. In Israel wurden vielversprechende klinische Tests mit Cannabis gemacht. Die meisten Probanden mit gleichem Krankheitsbild können auf sämtliche Arznei verzichten. Dabei geht es nicht um den Rausch- das Cannabis wird wie Kamille verdampft und eingeatmet. Um in Deutschland eine solche Genehmigung zu erhalten ist es ein schwieriger Weg. Ich möchte kein illegales Cannabis- die Konsequenzen sind es nicht wert. Tja, und dann bräuchte man einen Arzt, der einen dabei unterstützt. Das wird meiner vermutlich nicht machen. Er beschäftigt sich gerne mit seiner Technik und die Vorzimmerdame will mir jedes Mal einen Facharztvertrag unterjubeln. Ich war da schon einige Zeit lang nicht mehr, Vertrauen habe ich eh nicht. Nächste Idee wäre wieder einmal eine OP. Aber dann muss ich wieder mit einer fremden Person in einem Zimmer liegen. Das schafft mich psychisch total. Und ich kann dann nicht mal weglaufen. Diese Idee fällt also auch weg. Nein, ich igle mich ein, antworte das Nötigste und warte ab. Diese schwere Last, die mich so erdrückt, sie erschöpft mich. Ich habe das Gefühl, dass ich es Keinem mehr recht machen kann- also mache ich jetzt gar nichts mehr. Draußen scheint die Sonne- aber nicht in mir. Sie prallt an mir ab. Mir ist kalt und dunkel. Ich kenne das, es war schon öfters so. Aber das macht es nicht besser. Oder einfacher.

4 Kommentare:

  1. Das kann ich(Asperger-Syndrom+Fibromyalgie+Depressionen+Angstzustände+...)sooo gut verstehen...besonders die letzten acht Zeilen...

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  2. Danke- irgendwie gut zu wissen, dass irgend jemand das wirklich(!!!!) versteht.

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  3. Die Geschichte ist sehr traurig, auch ich als NT kenne solche Momente, wo ich denke ich kann einfach nicht mehr. Ich hatte auch oft mit Erwartungen anderer zu kämpfen, die ich nicht erfüllen konnte. Es war wie ein Rad, ich versuchte die Erwartungen immer wieder zu erfüllen, es war aber immer irgendwie nicht genug - und es ging immer weiter so. Bis ich aufhörte sie zu erfüllen, denn ich war total am Ende, hatte keine Kraft mehr, habe nur noch funktioniert. Ich mache mir mittlerweile nur noch mir das Leben recht und meinen Kindern natürlich. Ich kann mir natürlich bei weitem nicht vorstellen wie das für einen Autisten ist wenn es für einen NT schon schwer ist!?
    Hoffe du bist jetzt nicht verärgert über meinen Vorschlag, aber hast du schon mal an einen guten Energetiker gedacht? Oder jemanden in diese Richtung?
    Kopf hoch, es geht immer weiter, ich wünsche dir viel Kraft! LG Claudia

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