Sonntag, 13. Oktober 2013

Ich habe den Sommer überlebt

Und das meine ich genau so. Die Hitze ist für mich unerträglich. Irgendwie hat mein Körper ein gestörtes Wärme/Kälteempfinden. Mein ganzes Sein beschränkt sich im Sommer darauf irgendwie zu überleben. Gar nicht so einfach. Zumal mein Gehirn wie ausgetrocknet wirkt. Alles ist schwerfällig, auch das Denken. Schon die kleinsten Verrichtungen bedeuten höchste Anstrengung. Kein Weg außer Haus ohne eine Trinkflasche. Literweise schütte ich Flüssigkeit in mich hinein. Aber sie scheint zu verdampfen.
Bereits früh morgens habe ich die Markise ausgefahren, damit es nicht ganz so heiß wird. Vergebens. Jeder heiße Tag wurde zur weiteren Qual. Ich versuchte durch kalte Fußbäder Abkühlung zu erlangen. Einkäufe wurden auf die späten Abendstunden verschoben. Und immer der Blick auf die Wettervorhersage. Glückliche Menschen in Strassencafes, für mich undenkbar. Sommer bedeutet für mich lediglich Trauer, dass der Frühling vorbei ist.

Nun sinken die Temperaturen wieder. Blätter Färben sich, lösen sich, sterben. Zurück bleiben kahle Skelette. Eine schwierige Zeit für mich. Denn mit den Skeletten kommen meine eigenen düsteren Gedanken wieder heraus. Nicht gerade förderlich, dass wirklich Jeder betont, dass bald alles kahl ist und dann die depressive Jahreszeit beginnt. Das weiß ich selbst!!!!!! Und ich versuche mich abzulenken. Der Herbst hat dieses ihm eigene Licht, diese Tiefe der Farben. Ich wünschte ich hätte eine gute Fotocamera um diese Farben zu bannen. Sie sind etwas Kostbares, nur kurze Zeit im Jahr zu sehen, bevor die Welt im Grau versinkt. Diese Farben und dieses Licht ziehen mich vollkommen in ihren Bann. Doch leise, und immer lauter werden, meldet sich die Angst vor dem nahenden Zerfall. Noch überwiegt die Freude an der Schönheit der Natur, doch Tag für Tag bemerke ich, wie die Natur sich für den Winter rüstet. Ein täglicher Wettlauf gegen die Zeit. Und gegen die Depression.

3 Kommentare:

  1. Sehr schön beschrieben mit dem Sommer und der Hitze. Mir geht es ähnlich,sobald die Temperaturen über 25 Grad steigen. Noch schlimmer geworden ist es,seit ich in den Wechseljahren bin und mehrmals täglich diese lästigen Hitzewallungen habe.Die schönsten Jahreszeiten sind für mich der Frühling und der Herbst. Im Winter werde ich auch immer depressiv. Eine depressive Grundstimmung habe ich zwar das ganze Jahr über ... aber im Winter ist es am schlimmsten. Letzten Winter bin ich auf die Idee gekommen,Vitamin D-Tabletten zu nehmen und das hat meine Stimmungslage tatsächlich etwas verbessert. In unseren Breitengraden leiden ja im Winter alle Menschen unter Vitamin D-Mangel.

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  2. Hallo Aspergirl, kennst Du das gleichnamige Buch? Ich bin gerade am durcharbeiten....
    Vitamin-D-Tabletten sind eine sehr gute Idee, das werde ich versuchen. Vielen Dank für den Tipp!!!!!

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  3. Oh ja,das Buch von Rudy Simone habe ich vor ca. einem Jahr gelesen und finde es wunderbar ! Es hat mich übrigens zu meinem Nickname inspiriert :-)

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